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Hämorrhoiden sind schwammige, blutreiche Vorwölbungen am Übergang zwischen Mastdarm und After. Sie gehören zum Verschlussapparat am Darmausgang und verhindern im Normalzustand das Austreten von Gasen oder dünnen Flüssigkeiten. 80% aller Menschen über 30 Jahren leiden irgendwann einmal an Hämorrhoiden-veränderungen mit unterschiedlichen Beschwerden und Ausprägungsgrad.
Hämorrhoiden - was ist das?
Reguläres, normales Hämorrhoidalgewebe entwickelt sich ab dem 10. Lebensjahr bei jedem Menschen. Man spricht auch von hämorrhoidalen Schwellkörpern. Diese natürlichen Schwellkörper bilden unter der Schleimhaut des unteren Enddarms ein dichtes Gewebepolster bestehend aus Blutgefäßen, Bindegewebe und Muskel-fasern. Sie sind neben dem Schließmuskel für den Feinverschluss des Enddarms (= Feinkontinenz) verantwortlich. Diese Gefäß- oder Hämorrhoidalpolster sind normalerweise im Bereich des Schließmuskels im Enddarm durch Bindegewebs- und Muskelfasern "aufgehängt".
Wie entstehen Hämorrhoiden?
Erst wenn sich diese Gefäßpolster vergrößern und Beschwerden machen, sprechen wir von Hämorrhoiden als einem Krankheitsbild.
Ursächliche Faktoren sind:
- erhöhter Druck im Bauchraum
- harter Stuhl
- Durchfall
- starkes Pressen beim Stuhlgang
- Abführmittelmissbrauch.
Dadurch vergrößern sich diese regulären Polster und die "Aufhängung" wird geschädigt. Die Schleimhaut mit dem Gefäßpolster gleitet nach unten. So kommt es allmählich zu einer Verlagerung des Hämorrhoidalpolsters nach außen.
Durch angeborene Bindegewebsschwäche und häufige Unterdrückung des natürlichen Stuhldrangs einerseits und ungesunde Ernährung - zu wenig Ballaststoffe, zu wenig Flüssigkeit - andererseits, wird die Entwicklung begünstigt.
Welche Beschwerden weisen auf Hämorrhoiden hin?
Als typische Anzeichen gelten:
- Blut am Stuhl, in der WC-Schüssel, am Toilettenpapier, in der Wäsche
- Jucken, Nässen, Schmieren
- Fremdkörpergefühl
- Völlegefühl im Enddarm
- Brennen am und im After
- Vorfall von Hämorrhoidengewebe beim Stuhlgang
Hämorrhoiden sind weder bösartig noch stehen sie in irgend einem Zusammenhang mit Krebs - aber sie können sehr unangenehm bis schmerzhaft sein. Je nach Größe und Ausdehnung unterscheidet man bei Hämorrhoiden vier Stadien.
Die vier Hämorrhoiden-Stadien
Stadium I
In diesem Stadium sind die Hämorrhoiden nicht zu tasten, sondern nur mit einem Afterspiegel (Proktoskop) zu erkennen.
Stadium II
Hämorrhoiden 2. Grades können beim Pressen kurzfristig aus dem Analkanal hervortreten bzw. vorfallen, ziehen sich jedoch spontan wieder zurück.
Stadium III
Hämorrhoiden 3. Grades treten beim Stuhlgang und/oder schon bei leichter körperlicher Anstrengung - auch bei einigen Sportarten - aus dem After aus, können aber mit dem Finger zurückgeschoben werden (= reponibler Vorfall).
Stadium IV
Hämorrhoiden 4. Grades sind dauerhaft aus dem Analkanal herausgetreten, außen angewachsen und können nicht mehr zurückgeschoben werden.
Hämorrhoiden I-IV - die Behandlung:
Die Therapie der Wahl wird Ihnen Ihr Facharzt auf Grund des Untersuchungsergebnisses erklären und damit das beste Vorgehen empfehlen.
Wir in der Herzog-Karl-Klinik verfügen über eine entsprechende Auswahl an Operationsmethoden, die stadien- und beschwerdegerecht zur Anwendung kommen.
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